Die Möglichkeiten
Im Folgenden sprechen wir immer von den Wirkstoffnamen. Bitte beachten Sie, dass es verschiedene Handelsnamen der Medikamente gibt.
Die Multiple Sklerose ist bis heute nicht heilbar. Es gibt Medikamente, die die Zeit bis zum nächsten Schub verlängern und verhindern können, dass die Beeinträchtigungen durch die Krankheit weiter zunehmen. Die Medikamente sind in der Regel als dauerhafte Behandlung vorgesehen. Sie sollen verhindern, dass Ihr Immunsystem körpereigene Zellen angreift. Man nennt das eine Immuntherapie.
Für die Immuntherapie kommen verschiedene Medikamente infrage. Diese sind ähnlich in ihrer Wirksamkeit, unterscheiden sich aber in den Nebenwirkungen und darin, ob sie als Tablette oder Spritze verabreicht werden.
In Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie auch zwischen den Medikamenten wechseln oder die Immuntherapie beenden.
Sie haben auch die Möglichkeit, sich gegen eine Immuntherapie zu entscheiden. Dies wird im Folgenden als „Behandlung ohne Immuntherapie" bezeichnet.
Unabhängig davon, wie Sie sich entscheiden, können Sie bei Schüben Kortison-Präparate erhalten.
Wie wirken die verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung?
Beta-Interferone
Beta-Interferone sind Stoffe, die natürlich im Körper vorkommen. Zu den Beta-Interferonen gehören die Wirkstoffe Interferon beta-1a, Interferon beta-1b und PEG-Interferon beta-1a (eine abgewandelte, langwirksame Form von Beta-Interferon). Die genaue Wirkweise von Beta-Interferonen bei MS ist nicht geklärt. Sie beeinflussen das Immunsystem Das Immunsystem ist ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Zellen, Organen und Abwehrmolekülen wie Antikörper. Es erkennt körperfremde Stoffe wie Krankheitserreger und Schadstoffe, aber auch krankhaft veränderte Körperzellen und macht diese unschädlich. So verhindert die Immunabwehr Infektionen und andere Erkrankungen. .
Glatirameracetat
Glatirameracetat ist eine Eiweiß-Mischung. Sie ähnelt der natürlichen Schutzschicht der Nerven (Myelin Das Myelin ist die Schutzhülle, die die Nervenzellen umgibt und elektrisch isoliert. ). Die genaue Wirkweise von Glatirameracetat bei MS ist nicht geklärt. Der Wirkstoff hemmt Entzündungsprozesse an den Nerven und beruhigt die fehlgeleitete Körperabwehr. Außerdem regt er im Gehirn die Bildung eines Wachstumsfaktors an, der für den Schutz und die Heilung von Nerven sorgt.
Teriflunomid
Teriflunomid ist ein Stoff, der in der Natur vorkommt, aber auch als Grundlage für entzündungshemmende Medikamente eingesetzt wird. Die genaue Wirkweise von Teriflunomid bei MS ist nicht geklärt. Teriflunomid hemmt das Wachstum einer bestimmten Form von weißen Blutkörperchen, den sogenannten Lymphozyten. Damit wirkt Teriflunomid unter anderem entzündungshemmend. Andere Zellen werden dagegen wenig oder gar nicht in ihrem Stoffwechsel beeinträchtigt.
Dimethylfumarat und Diroximelfumarat
Dimethylfumarat und Diroximelfumarat sind abgeleitet von der Fumarsäure, einer in der Natur häufig vorkommenden Substanz. Die genaue Wirkungsweise bei MS ist nicht geklärt. Die Wirkstoffe haben entzündungshemmende sowie das Immunsystem Das Immunsystem ist ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Zellen, Organen und Abwehrmolekülen wie Antikörper. Es erkennt körperfremde Stoffe wie Krankheitserreger und Schadstoffe, aber auch krankhaft veränderte Körperzellen und macht diese unschädlich. So verhindert die Immunabwehr Infektionen und andere Erkrankungen. unterdrückende Eigenschaften. Sie vermindern die Anzahl der weißen Blutkörperchen im Blut und wirken somit entzündungshemmend. Dimethylfumarat und Diroximelfumarat werden im Körper in die gleiche aktive Substanz umgewandelt und wirken deshalb vergleichbar.
Behandlung ohne Immuntherapie
Bei der Behandlung ohne Immuntherapie werden keine Dauermedikamente verschrieben. Die MS nimmt ihren natürlichen Verlauf. Sie können diesen Verlauf möglicherweise durch regelmäßige Bewegung, eine bewusste Ernährung und Rauchverzicht beeinflussen. Eine gezielte Behandlung bestimmter Symptome mit Medikamenten sowie Physio- und Ergotherapie sind natürlich trotzdem möglich.
Info und Disclaimer
Die Entscheidungshilfe soll das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Sie unterstützt Sie aber bei der Vorbereitung auf das ärztliche Gespräch. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung können wir jedoch nicht ausschließen, dass sie Fehler enthält. Weitere Informationen finden Sie hier.