Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?
Hier möchten wir Ihnen einen Überblick über Nebenwirkungen und Komplikationen geben. Weil wir uns auf einige wichtige Angaben beschränken, können in Ihrem Aufklärungsbogen weitere Nebenwirkungen und Komplikationen genannt sein.
Die meisten Medikamente führen möglicherweise dazu, dass mehr Menschen die Therapie wegen Nebenwirkungen abbrechen als mit einem Scheinmedikament (Placebo). Eventuell ist das aber nur bei wenigen Menschen so. Mit Sicherheit sagen lässt sich das jedoch nicht.
Innerhalb von 2 Jahren brechen wegen Nebenwirkungen die Therapie ab:
mit einem MS-Medikament: 3 bis 23 von 100 Menschen
mit einem Scheinmedikament (Placebo): 7 von 100 Menschen
Genauere Angaben zu den einzelnen Medikamenten finden Sie im Bereich „Zusammenfassung“.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Bei allen Medikamenten kann sich die Anzahl der weißen Blutkörperchen verringern. Dadurch werden Sie anfälliger für Infektionen, auch für schwerwiegende. Auch können alle Medikamente die Leberwerte verschlechtern, Magen-Darm-Beschwerden verursachen sowie zu Beschwerden an der Haut, wie etwa Juckreiz oder Hautausschlag, führen. Ebenso sind ernsthafte allergische Reaktionen möglich.
Darüber hinaus können die einzelnen Medikamente zu weiteren Nebenwirkungen führen. Im Folgenden sind nur eine Auswahl der wichtigsten Nebenwirkungen genannt, die sehr häufig oder häufig auftreten (also 1 oder mehr von 100 Menschen betreffen), oder schwerwiegend ausfallen, auch wenn sie oft deutlich seltener sind.
Dimethylfumarat und Diroximelfumarat
Zu den sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen zählen:
Rötung im Gesicht oder am Körper mit Wärmegefühl (Flush)
Schwerwiegende Nebenwirkungen, die möglicherweise deutlich seltener auftreten, sind:
eine sehr seltene Form einer Gehirninfektion (progressive multifokale Leukenzephalopathie Die sogenannte progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) ist eine sehr seltene Gehirninfektion. Sie führt in den meisten Fällen zu schweren Behinderungen oder endet tödlich. )
Glatirameracetat
Zu den sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen zählen:
An der Einstichstelle Hautreaktionen und/oder Verringerung des Fettgewebes (Lipatrophie)
Grippeartige Beschwerden
Reaktionen nach der Injektion mit Atemnot und Herzklopfen
Beta-Interferone
Zu den sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen zählen:
An der Einstichstelle Hautreaktionen und/oder Verringerung des Fettgewebes (Lipatrophie)
Grippeartige Beschwerden
Schwerwiegende Nebenwirkungen, die möglicherweise deutlich seltener auftreten, sind:
Nierenprobleme durch Bildung von Blutgerinnseln in kleinen Gefäßen
Teriflunomid
Zu den sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen zählen:
Haarausfall
erhöhter Blutdruck
Info und Disclaimer
Die Entscheidungshilfe soll das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Sie unterstützt Sie aber bei der Vorbereitung auf das ärztliche Gespräch. Trotz größter Sorgfalt bei der Erstellung können wir jedoch nicht ausschließen, dass sie Fehler enthält. Weitere Informationen finden Sie hier.